Ich weiss gar nicht wie ich diesen Eintrag am besten beginne.
Fangen wir einfach mit fakten an, das ist meist ein guter einstieg, vorallem da mir in den letzten zehn minuten nix anders einfallen wollte.
Nachdem wir die Presidentials in den White Mountains hinter uns gebracht haben, und nun mit 3000km auf dem tacho kurz vor Main sind, wird mir meine Planung zum Verhaengniss.
Da ich noch nach Kalifornien will, und die Fluege gebucht sind, ist dies naemlich mein letzter teil des Appalachian Trails. Der Rest kommt dann zusammen mit den Eltern, und wenn ich sie mit dem rollstuhl werde schieben muessen:*
Die letzten Wochen habe ich zwar gewusst dass ich den trail verlassen werde, das mich allerdings der Spruch "Geh, wenn es am Besten ist" derart heftig erwischt haette ich mir nicht traeumen lassen. Die letzte Woche war unter all den besonderen, unglaublichen Wochen hier in der Wildniss die mit abstand bombastischte und ueberhaupt nicht in worte zu fassen. Trotz der steilsten Aufstiegen, war doch die Aussicht auf Aussicht so stark, das es mit die leichtesten Aufstiege waren, und sie obendrein mit einem Rundumblick, Freiheit und einer Menge anderer Grossartiger gefuehle belohnt wurden, welche ich so noch nicht auf dem Trail gefuehlt habe.
War ich doch die letzten wochen noch eher froh den trail zu verlassen, so hat es diese eine Woche geschafft mich komplett aus dem konzept zu werfen, und mir das gefuehl zu geben innerlich zu zerreissen, da ich auch nicht auf Kalifornien verzichten will. Diese zwei Herzen, welche beide so leidenschaftlich mit super argumenten umsich zu werfen wissen, hinterlassen in mir einen gefuehlssturm, der nur schwer in kategorienen wie gut-schlecht, freude-trauer etc einzuordnen ist.
Die Bilder der Vergangenen Woche habe ich ja Hochgeladen, und ich habe zwar die besten ausgewaehlt, sie sind aber nicht einmal annaehernd gut genug um zu zeigen welche gefuehle bei den jeweiligen anblicken dabei waren, wenn du um sie zu sehen vorher 3-4 stunden mit 20kg auf dem ruecken einen Berg hoch laeufst.
Insgesamt habe ich die innere ordnung noch nicht wieder hergestellt, und ich werde auch noch einige zeit brauchen um alles zu verarbeiten. Insgesamt haben miri und ich uns zunaechst auf folgende woertet geeinigt um die letzten Monate zu beschreiben: Wahnsinn, Wahnsinn, Staerkend, berreichernd, Unfassbar. So ungenau diese wenigen worte auch sind, so sind sie das bisher praeziseste das wir auf der letzten Meile zusammen bekommen haben.
Der Blog wird allerdings weiter gefuehrt um euch eine moeglichkeit zu geben auch in CA und Australien dabei zu sein. Danke fuer all die Kommentare und netten Worte.
Miri:
Du hast jetzt ja noch ungefaehr 300mi/500km vor dir. Innerhalb des letzten teils sollen ja 80% der Anstrengungen des Trails stecken. Du bist nun die letzte von dreien die noch im rennen ist und daher wuensche ich dir viel glueck, Spass und durchhaltevermoegen, wobei du dies ja schon laengst bewiesen hast. Den rest kannst du dir sicher denken, nach 5 montaten 24/7 aufeinanderhocken, da ich es nicht in die richtigen worte verpackt bekommen. Du schaffst das ! gruess den Kathadin von mir und denk an das Foto!
Lieber Bennet,
AntwortenLöschenDein letzter Eintrag enthält ganz viele Emotionen. Die Bilder, die Du zahlreich hochgeladen hast für uns daheimgebliebenen, sprechen Bände und lassen uns so deine Gefühlswelt verstehen. Die 3000 km die Ihr bis Gorham zusammen zurück gelegt habt, prägen und daher ist nun der Abschiedsschmerz nicht nur vom Trail sondern auch von Lovis zu verarbeiten.
Ich wünsche Euch Beiden auf euren getrennten Wegen weiterhin alles Gute, dass schöne Erlebnisse nicht abreißen, nette Menschen um Euch und dass jeder von Euch sein Ziel gesund und mit Zufriedenheit erreicht. Ihr könnt soooo stolz auf Euch sein, was Ihr bis jetzt schon erreicht habt!
Umarmung in Gedanken und dicke Küsse von
Mama
P.S. Dann werde ich mit Papa mal an unserer Fitness arbeiten, damit Du uns nicht im Rollstuhl schieben musst. ;-) um den Kathadin zu sehen....
Aber Hallo, da hast du ja mächtig auf die Tränendrüse gedrückt.
AntwortenLöschenWeiterhin viel Spass,
Rollstuhl Uli